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Blutegel sind bis zu 15 Zentimeter lange Würmer. Wenn Ihr sie Euch auf den Arm setzt, saugen sie sich an der Haut fest und zapfen Blut ab - in einer Stunde 10 Milliliter.
Karl Ragnar Gjertsen Please credit Karl Ragnar Gjertsen This photo was taken by Karl Ragnar Gjertsen. Please credit this photo Karl Ragnar Gjertsen in the immediate vicinity of the image., Svømmende blodigle, CC BY-SA 3.0
Das ist nicht viel. Aber wenn der Blutegel sattgetrunken abfällt, schließt sich die Wunde nicht gleich. Noch einige Stunden lang sickert Blut heraus.
Der Blutegel hat interessante Wirkstoffe in seinem Speichel: das Histamin, eine gefäßerweiternde Substanz, das Hirudin, das die Gerinnung des Blutes verhindert, und Egline, die Entzündungen entgegenwirken. Insgesamt hat man schon sieben nützliche Wirkstoffe im Speichel des Wurmes festgestellt.
Seit über 2000 Jahren spielen Blutegel eine wichtige Rolle in der Medizin, denn das Blutsaugen hielt man (mit Recht!) für gesund. Blutegel wurden bei mangelhafter Durchblutung, bei Gelenkentzündungen, Ischias, chronischen Kopfschmerzen, Leber- und Milzerkrankungen eingesetzt.
Bis vor hundert Jahren waren Blutegeltherapien weit verbreitet. 1953 haben Chirurgen den Blutegel wiederentdeckt. Sie setzen ihn nun bei schwierigen Transplantationen ein. Da kann es vorkommen, dass zwar genügend Blut in den angenähten Körperteil hineinfließt, aber der Abfluß gestört ist. Das Blut staut sich. Dann werden Blutegel eingesetzt, die das Blut absaugen.