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Der Beruf des Apothekers ist einer der ältesten die es überhaupt gibt. Er ist so alt wie der des Arztes. Das ist auch kein Wunder. Die klugen Medizinmänner der frühen Völker und auch die weisen Kräuterkundigen waren stets beides: Arzt und Apotheker. Erst zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert trennten sich die beiden Berufe, aber ihre Aufgabe änderte sich nicht: Menschen von Krankheiten zu befreien, sie zu heilen.
Zu Anfang kannten die Apotheker nur Kräuter und andere Naturpräparate. Bei manchen Mittelchen, die früher hochberühmt waren, fragt man sich heute allerdings, was von Ihnen zu halten ist. Mit zerstoßenem Quarz und gerösteten Krebsschalen, die in Rotwein gesotten wurden, versucht man heute kein Fieber mehr zu senken. Und der Gebrauch eines getrockneten Hasenkopfes mit vier Eidottern vermischt ist gegen die Wassersucht auch aus der Mode gekommen. Aber andere uralte Mittel sind immer noch in Ehren, nachdem die moderne Chemie festgestellt hat, dass in den betreffenden Kräutlein oder Essenzen durchaus heilende Stoffe verborgen sind.
Allerdings gibt man sich heute in der Pharmazie, wie die Apothekerwissenschaft heißt, nicht mehr mit Naturprodukten zufrieden. Heute hat man die Möglichkeit, viele Heilstoffe auch synthetisch herzustellen, also im chemischen Laboratorium künstlich zu produzieren. Oft sind diese Stoffe sogar wirksamer als alles, was die Natur zu bieten vermag. So ist das Wissensgebiet, auf dem sich der Apotheker auskennen muss, heute weit größer als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Es wäre aber falsch, zu glauben, dass es heutzutage nur noch synthetische Heilmittel gibt. Wenn Ihr Euch in einer Apotheke umschaut, werdet Ihr feststellen, dass von den alten Heilmitteln, von denen Euch vielleicht schon Eure Großmutter erzählt hat, keines fehlt - weder der Baldriantee noch die Lavendelessenz oder die Kamillenblüte.