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Fast alle Landkarten sind so gezeichnet, dass der Norden oben ist. Warum? Es könnten doch auch Westen oder Osten oben sein?
Ganz einfach. Im Altertum hielt man eine Landkarte aus dem Jahre 150 für die allerbeste und kopierte sie immer wieder. Ein Mann namens Ptolemäus, der aus Ägypten stammte, hatte sie gezeichnet. Er wollte die Gegend, die für Ägypten am Wichtigsten war, ganz oben in die Karte einzeichnen.
Weil die Ägypter gute Seefahrer und Händler waren, fanden sie das Mittelmeer besonders interessant. Deshalb kam das Mittelmeer ans obere Ende der Karte - und das lag im Norden. Im Mittelalter wurden viele Karten gezeichnet, bei denen der Osten oben lag. Den Kreuzfahrern war nämlich das "Heilige Land" wichtig, das biblische Palästina. Und das lag im Osten.
Außerdem glaubten viele Menschen, im Osten läge das Paradies - im Orient. Deshalb "orientierte" man eine Karte, indem man den Osten nach oben legte. Auch heute benutzt man noch den Ausdruck "orientieren" wenn man eine Karte nach dem Kompass ausrichtet. Allerdings ist heutzutage - wie im Altertum - der Norden wieder oben.