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Der Ohrwurm, Ohrenklemmer oder Ohrenkneifer hat einen bösen Ruf. Viele Menschen glauben, dass er nachts einem Schlafenden ins Ohr krabbelt und am Trommelfell nagt.
Das ist Unsinn. Vor hundert Jahren wurde der Ohrwurm als Mittel gegen Taubheit empfohlen; daher hat er seinen Namen. Und die Zange am Hinterleib ist ungefährlich. Die richtet sich zwar auf, wenn das Insekt sich bedroht fühlt. Unterm Vergrößerungsglas sieht das recht imponierend aus. Aber die Zange ist nicht einmal stark genug, um die dünnste Haut zu ritzen.
Wisst Ihr, dass die bei uns heimischen Ohrwürmer Flügel haben? Die sind auf dem Rücken versteckt, unter kurzen, harten Flügeldecken, kompliziert zusammengelegt und schwierig auseinander zu falten. Deshalb hat der Ohrwurm seine Zangen. Mit denen kann er nämlich die Flügel unter den Flügeldecken hervorziehen. Das macht er allerdings selten, denn es ist sehr umständlich. Er geht lieber zu Fuß.
Die zweite Aufgabe der Zangen: Sie sind des Ohrwurms Essbesteck. Mit ihnen fängt er nachts kleine Fliegen und Raupen und steckt sie sich über den Körper hinweg in den Mund.