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Über 5000 Schlangenarten sind auf der Erde zuhause. Aber nur ganz wenige sind für den Menschen gefährlich. Die einen, weil sie giftig sind. Und die anderen, weil sie - wie die mehrere Meter langen Boas in Südamerika - Menschen regelrecht erwürgen können.
Am meisten muss man sich vor den giftigen indischen Kobras hüten. Deren Gift greift das zentrale Nervensystem an, führt zu Lähmung und Herzstillstand. Manche Kobras in Afrika spucken ihr Gift sogar aus - einen Meter weit. Das ist vor allem für die Augen gefährlich.
Die einzige Giftschlange, die in Deutschland lebt ist die Kreuzotter. Sie wird nur 50 bis 60 Zentimeter groß und hat eine dunkle Zickzack-Zeichnung auf dem Rücken. Tagsüber liegt sie meist ruhig im Gestrüpp oder im trockenen Heidekraut. Lauft deshalb nicht barfuß in der Heide herum!
Ein Biß der Kreuzotter führt zu Schwellungen und Verfärbungen an der Bissstelle, zu Schwindelgefühl und Übelkeit. Er kann sogar tödlich sein. Wenn man aber gleich etwas unternimmt, ist die Gefahr nicht groß. Arm oder Bein oberhalb der Bissstelle abbinden, Wunde bluten lassen und schnellstens zum Arzt!
In der modernen Medizin werden aus dem Gift der Schlangen heilsame Medikamente gewonnen, beispielsweise gegen Epilepsie und Rheuma. Auf Schlangenfarmen werden zu diesem Zweck Giftschlangen gezüchtet.
Indische Schlangenbeschwörer arbeiten mit giftigen Brillenschlangen, denen sie etwas vorflöten. Werden die Schlangen auf diese Weise gereizt, so richten sie das vordere Dritter ihres Körpers auf. Das wirkt auf die Zuschauer! Dass dabei nur selten etwas passiert, liegt daran, dass die meisten Schlangen in den heißen Tagesstunden gar nicht beißen wollen (sie gehen erst bei Dämmerung auf Nahrungssuche). Oft hat man diesen Schlangen auch die Giftzähne entfernt.